Ankauf von Oppenheimer Gemälde für Jüdisches Museum Berlin

Hetty Berg, Direktorin JMB, und Jürgen Fitschen, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bank Stiftung, vor Max Oppenheimers Weintraubs Syncopators beim Pressetermin im Jüdischen Museum Berlin © JMB/Svea Pietschmann

Bildankauf durch Testamentsspende

 

Partner: Jüdisches Museum Berlin

Hetty Berg, Direktorin JMB, und Jürgen Fitschen, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bank Stiftung, vor Max Oppenheimers Weintraubs Syncopators beim Pressetermin im Jüdischen Museum Berlin © JMB/Svea Pietschmann

Seit dem 21.10.2024 zeigt das Jüdische Museum Berlin (JMB) in der Dauerausstellung ein Kunstwerk, das unterschiedliche Aspekte deutsch-jüdischer Geschichte in sich vereint und dessen Ankauf durch Mittel aus einer Testamentsspende von Gisela Schwandt an die Deutsche Bank Stiftung möglich wurde.

Hetty Berg, die JMB-Direktorin, kommentiert: „Max Oppenheimers Gemälde Weintraubs Syncopators ist ein großartiger Neuzugang zu unserer Gemäldesammlung. Ich bin sehr glücklich darüber, dass die Provenienz geklärt werden konnte und dass dieses einzigartige Kunstwerk nach Berlin zurückgekehrt ist.“

Das Werk steht für einen während der Weimarer Republik in Berlin arbeitenden jüdischen Maler, der hier populäre jüdische Künstler porträtiert hat und dem eine Darstellung des Musikerlebnisses selbst gelungen ist: Den schnellen, mitreißenden Stil der Band übersetzte Max Oppenheimer durch kubistisch inspirierte Formen, Anschnitte und diagonale Staffelungen 1927 in sein Gemälde, das damals noch den Titel Jazzband trug.

Der Rechtsanwalt und Psychoanalytiker Hugo Staub (1886–1942) erwarb das Gemälde nicht lange nach seiner Entstehung. Als Jude und Mitglied der Deutschen Liga für Menschenrechte geriet Staub früh ins Visier der Nationalsozialisten. 1933 floh er zuerst nach Frankreich und später in die USA, wo er 1942 starb. Das Gemälde musste er bei seiner überstürzten Flucht in seiner Berliner Wohnung zurücklassen. Bis heute ist ungeklärt, was danach mit dem Kunstwerk geschah. 1962 tauchte es im Berliner Kunsthandel wieder auf. Seitdem ist es im Besitz der Familie der jetzigen Verkäuferinnen und Verkäufer. 2024 erwarb das JMB das Gemälde mit dem Einverständnis der Erbinnen und Erben von Hugo Staub.

Der lang angestrebte Ankauf konnte nur durch eine faire und gerechte Einigung mit den Erbinnen und Erben der geschädigten Eigentümerinnen und Eigentümer zustandekommen. Für das JMB und die Deutsche Bank Stiftung war es zunächst wichtig, die Provenienz zu klären. Das Auktionshaus Grisebach vermittelte den Ausgleich zwischen den Erbinnen, Erben sowie den Verkäuferinnen und Verkäufern. Neben der Bereitstellung der Mittel aus der Testamentsspende übernahm die Deutsche Bank Stiftung weiterhin einen Teil der Ankaufsnebenkosten.

Sie möchten Veranstaltungshinweise und Informationen von der Deutsche Bank Stiftung erhalten? Dann melden Sie sich für unsere Newsletter an. Zur Anmeldung